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BILD am SONNTAG, 28. Februar 2010
THEMA: HYPOCHONDRIE
Das Wartezimmer ohne
Ausgang
Ein Bild-Report über das Phänomen
HYPOCHONDRIE
Von A.
Meissner, K. Quassowsky und V. Weinl
Die größte Behinderung des Lebens bestehe
darin, ständig auf seine Gesundheit zu achten, schrieb der griechische
Philosoph Platon. Die fünf Menschen hier haben nur ihren Körper im Kopf, sie
leiden an krankhafter Krankheitsangst - kein Arzt kann sie beruhigen. Ein
Bild-Report über das Phänomen HYPOCHONDRIE.
Wenn es um Arztbesuche geht, sind wir Weltmeister. Nach einer Studie der
Barmer-GEK konsultiert der Durchschnittsdeutsche 18 Mal im Jahr einen Mediziner.
Und dann gibt es Millionen mit hypochondrischen Störungen. Nicht wenige leiden
an so extremen Krankheitsängsten, dass das Wartezimmer zu ihrem Lebensraum
geworden ist. Woher die unbegründete Furcht kommt, und welche Ausgänge es aus
der Not gibt, erklären Experten in BILD am SONNTAG.
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Wie gehe ich damit um,
wenn ich denke, dass ein Freund oder Familienmitglied an einer eingebildeten
Krankheit leidet?
Dr. Bernhard Palmowski, Facharzt für Psychosomatische Medizin
und Innere Medizin, Berlin: "Seine Ängste auf jeden Fall ernst nehmen.
Denn belächelt man sie, kann das die Ängste und Selbstzweifel noch
verstärken. Sollten sich seine Befürchtungen ständig wiederholen, den
Menschen direkt und verständnisvoll ansprechen. Aber achten Sie darauf, dass
Sie sich nicht selbst von den Krankheitsängsten anstecken lassen; Das beste
wäre, mit ihm zum Hausarzt zu gehen. Der sollte ihn dann zu einem Arzt mit
psychosomatischer Qualifikation überweisen."
Wo liegen die Ursachen für
Hypochondrie?
Dr. Palmowski: "Die Ursachen liegen oft in der Kindheit. Zum
Beispiel, wenn Kinder von überängstlichen und dauerbesorgten Eltern erzogen
wurden. Solche Kinder werden in einer Welt groß, die sie sehr einengt, sie
kontrolliert und die sie ängstigt. Andere Patienten entwickeln erst dann
plötzlich große Ängste, wenn ein nahes Familienmitglied oder der Partner
schwer erkrankt oder stirbt. Das löst die Angst aus, auch an der gleichen
Krankheit zu sterben."
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